Kunsttherapie in der Begleitung von Menschen mit chronischen Schmerzen
Schmerzen sind eine große Belastung für Betroffene. Bei chronischen Schmerzen ist die Schmerzwahrnehmung in der Regel verstärkt. Schmerzpatienten haben oft eine fokussierte Aufmerksamkeit auf den Schmerz, dies kann zu Gedankenkreisen und Verspannungen im Körper führen. Klassische Entspannungsverfahren helfen dann nicht weiter, wenn sich die Schmerzwahrnehmung dadurch eher noch weiter intensiviert. Hier können meditative Malverfahren, zu einer entlastenden Auszeit führen, indem sie der Fokussierung auf den Schmerz entgegensteuern. Kombiniert mit Achtsamkeitsübungen dient das meditative Malen der Ablenkung vom Schmerz und der Stressreduktion. Kunsttherapie kann so zu einem aktiven Entspannungsverfahren für Menschen mit Schmerzen werden.
In Verbindung mit Imagination und hypnotherapeutischen Angeboten, ist es zudem möglich im Rahmen des Malprozesses eine Veränderung der Schmerzwahrnehmung zu erreichen. Erst einmal geht es darum, den Schmerz zu gestalten, ihm ein Gesicht zu geben. In dem Moment, wo der Schmerz "zum Gegenüber" wird, kann sich etwas wandeln. Mithilfe der Gestaltung kann geprüft werden, welche Veränderungen in der konkreten Lebenssituation des schmerzgeplagten Menschen entwickelt werden können.
Der Weg der Bilder und Symbole führt weg vom Ausgeliefertsein, hin zu Handlungs- und Gestaltungsfähigkeit.
Kunstpsychotherapie bei Psychosomatischen Beschwerden
Die Erkenntnisse der Psycho-Neuroimmunologie zeigen uns, dass Gefühle, Vorstellungen und Glaubenssätze eine direkte Auswirkung auf den Körper haben. Hier kann die Kunsttherapie einen wichtigen Beitrag leisten, um Kraftquellen zu erschließen und Lebenskräfte zu stärken und so einen individuellen Umgang mit der jeweiligen Erkrankung zu finden. Kunsttherapeutische, imaginative und hypnotherapeutische Methoden haben sich bei psychosomatischen Beschwerden als begleitendes Angebot zu medizinischen Maßnahmen ähnlich bewährt, wie in der Schmerzbehandlung und der Psychoonkologie.